Von rechts gelesen – Sendung 167 – Merz, Kunst und Kiefer

Friedrich Merz schmückt einen seiner Büroräume mit einem Gemälde von Anselm Kiefer. Das trostlose Motiv veranlasst nicht wenige Beobachter dazu, Parallelen zum Deutschland des Jahres 2025 zu ziehen – und dem Kanzler stattdessen andere Werke zu empfehlen. Nur: welche?

Während es in der Literatur wenigstens ein wenig besser aussieht, blickt die Rechte im Bereich der Bildenden Kunst in gähnende Leere. Denn es gibt schlichtweg kaum »rechte Maler«. Die Kunstbanausen Philip Stein und Volker Zierke nähern sich diesem Thema aus der Perspektive von interessierten Laien.

3 Gedanken zu „Von rechts gelesen – Sendung 167 – Merz, Kunst und Kiefer“

  1. Wow, die bisher schwächste Folge bisher. Peak bürgerlicher Themenschwerpunkt hier: „Was würdest du dir als Bundestagsabgeordneter/Kanzler ins Büro hängen?“ + „Hahaha, der und der hat das und das im Büro“. Da verstehe ich Boomer, wenn sich diese über mangelnde Lebensrealität beschweren.
    Ja, Kulturpodcast, aber doch nicht so.

    1. Kritik ist grundsätzlich gut und wichtig. Aber mit Verlaub, haben Sie mehr als 20 Minuten angehört? Wir sprechen sicher 2/3 der Episode explizit nicht über dieses Thema, sondern das Wesen der Kunst an sich usw. usf.

  2. Es geht um Geld. Auch Künstler müssen leben. „Kultur ist immer eine Staatshure“, pflegte Paul.C.Martin (in den 1980ern Chefredakteur der Welt am Sonntag, später Vize-Chefredakteur Bild-Zeitung, also damals ziemlich konservativ) zu sagen und wird es bleiben so lange wie es Herrschaft gibt. Herrscher schmücken sich seit jeher mit Künstlern und wollen über deren Förderung etwas von deren Erfolg und Talent für sich beanspruchen. Das Volk hat sich mangels Zeit und Geld nur sehr selten für Kultur interessiert und diese auch erst seit vielleicht 150 Jahren angefangen mit zu finanzieren.

    Wir haben heute eine „linke Kultur“, weil die westlichen Demokratien so tolerant oder auch arrogant waren, zu denken, dass sie es nicht nötig hätten auf die Gesinnung der Kultur zu achten. Kohl war relativ zufrieden damit, dass er viele Linke in Kunst, Kultur und Wissenschaft mit Geld „ruhig stellen“ konnte. In seiner Regierungszeit sind die Proteste dieser Personenkreise dadurch deutlich kleiner ausgefallen, aber die Hegemonie ging an die Linken verloren, was Kohl aber egal sein konnte.

    Lediglich in den Bereichen, die sich inzwischen, dank Wohlstand auch das gemeine Volk leisten kann (wie Bücher oder Kino müssen die Interessen der Käufer beachtet werden, aber nur wenn oder solange es über staatliche Filmförderung, in den USA z.B. oft durch das Pentagon oder andere Oligarchen keine ausreichende Finanzierung gibt.

    Wenn es noch einmal eine rechte Regierung geben sollte, wird sie auch wieder auf eine rechte Kultur achten müssen und sie wird langweilig werden, wie ihr selbst festgestellt habt. Weil auch die rechten Herrscher Kunst nur benutzen müssen, um ihr Prestige aufzuwerten.

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